Nachdem der Zagreber Bürgermeister Milan Bandić am 28.
Februar 2021 an einem Herzinfarkt verstarb, gab es widersprüchliche Äußerungen
seiner MitarbeiterInnen bezüglich seines letzten Aufenthaltsortes. Mehrere
Tage zirkulierte das Gerücht, Bandić sei zum Zeitpunkt seines Infarktes in der
Wohnung einer jungen Gemeinderätin seiner "365RIS – Arbeits- und
Solidaritätspartei" gewesen, in deren Begleitung er bei offiziellen
Anlässen oft gesehen wurde. Gestern, am 8. März 2021, bestätigten zahlreiche
Medien diese Geschichte mit Berufung auf interne Quellen. Es scheint sogar,
dass wertvolle Zeit bis zur ersten medizinischen Hilfeleistung vergeudet
wurde. Als Bandić den Infarkt erlitt, kontaktierte die Gemeinderätin nicht
direkt den Rettungsdienst, sondern andere MitarbeiterInnen des Bürgermeisters.
Letztendlich informierten diese den Direktor des Zagreber
Rettungsdienstes, der dann einen Rettungswagen zum Einsatz schickte. Der
Direktor des Rettungsdienstes bestätigte diesen Anruf gegenüber der Presse. Wie
es scheint, war der verstorbene Bürgermeister zum Zeitpunkt des Infarktes eher
auf die Wahrung seines Images als treuer Familienvater als auf die eigene
Gesundheit bedacht.