Politische Offensive des Zagreber Bürgermeisters schlägt fehl

13.6.2019

Der Zagreber Bürgermeister Milan Bandić (BM365 – Arbeits- und Solidaritätspartei) versuchte sein katastrophales Abschneiden bei den EU-Wahlen mit einer großangelegten politischen Offensive zu überdecken. Ziel seiner Offensive war die kroatische Bildungsministerin Blazenka Divjak (parteilos), die derzeit mit ihrem Kabinett an einer neuen Bildungsreform arbeitet. Bandić kündigte sogar an, mit der Hilfe seines Parteiklubs im Parlament Unterschriften für einen Misstrauensantrag gegen die Ministerin sammeln zu wollen, womit er aber praktisch seine eigene Koalition torpedieren würde. Sein eigener Parteiklub machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung. Denn wie sich herausstellte, weigerten sich acht der insgesamt zwölf Mitglieder seines Parteiklubs den Misstrauensantrag zu unterschreiben. Der wahrscheinlichste Grund dafür war eine Angst vor Neuwahlen, was vermutlich vorerst das Ende ihrer politischen Karriere bedeuten würde. Analysen zufolge, verlor Bandić durch dieses Manöver erheblich an Einfluss, da sich herausstellte, dass er seinen eigenen Parteiklub nicht unter Kontrolle hat.

Quelle: Večernji list, Zagreb