Strafanzeige gegen MitarbeiterInnen von verstorbenem Zagreber Bürgermeister wegen unterlassener Hilfeleistung

12.3.2021

Der Zagreber Aktivist Stjepan Perkov erstattete gestern, am 11. März 2021, bei der Zagreber Staatsanwaltschaft Anzeige gegen ​vier Personen (darunter eine unbekannte Person) wegen unterlassener medizinischer Hilfeleistung. Perkov erklärte, dass ihn die widersprüchlichen Äußerungen bezüglich der Abläufe in der Nacht vom 27. auf 28. Februar 2021, als Bürgermeister Milan Bandić an einem Herzinfarkt verstarb, zur Anzeigeerstattung bewegt hätten. Wie die Medien berichteten wurde nach dem Infarkt nicht sofort der Rettungsdienst verständigt, was für den Bürgermeister letztendlich tödlich war. Für diese Straftat sieht das kroatische Strafgesetz eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr vor, beziehungsweise von bis zu drei Jahren, wenn sie von ÄrztInnen begangen wurde, was hier der Fall wäre. Gemeinderätin Natalija Prica (365RIS – Arbeits- und Solidaritätspartei), bei der sich Bandić nach voneinander unabhängigen Medienberichten aufgehalten hat, ist Zahnärztin. Der Arzt und Gemeinderat Gzim Redžepi (365RIS) erklärte wiederum, Bandić hätte sich zum Zeitpunkt des Infarkts gemeinsam mit ihm bei dem Unternehmer Sergej Ivanović aufgehalten, der ebenfalls angezeigt wurde. Weitere Versionen des Ablaufs in der Nacht waren, dass Bandić den Infarkt in einem Restaurant oder auch zu Hause erlitten habe. All diese Äußerungen bewegten Perkov zur Anzeigeerstattung, da seiner Meinung nach die Wahrheit ans Licht kommen muss. Die Staatsanwaltschaft erklärte, sie würde die Anzeige wie jede andere auch behandeln.​ Quelle: 24 sata, Zagreb