Zahl der Obdachlosen in Tschechien steigt rasant

29.8.2024

Die Zahl der Obdachlosen in Tschechien steigt kontinuierlich an. Was einst ein lokales Problem war, hat sich mittlerweile zu einer städteweiten Herausforderung entwickelt, die weitreichende Folgen für die Lebensqualität der Einwohner*innen, das Image der Stadt und den Tourismus hat. Zahlreiche Berichte und Studien belegen diesen Trend. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stuft die Tschechische Republik hinsichtlich der Anzahl obdachloser Personen auf einen der vordersten Plätze in Europa ein, hinter Großbritannien und Frankreich. Besonders betroffen ist die Metropole Prag, wo sich Obdachlose in immer größerer Zahl in den Straßen, an Bahnhöfen und in öffentlichen Parks aufhalten. Neben wirtschaftlichen Schwierigkeiten, wie Arbeitslosigkeit und steigende Lebenshaltungskosten, spielen auch soziale Faktoren wie psychische Erkrankungen, Suchtprobleme und fehlende Wohnraumangebote eine entscheidende Rolle. Die Covid-19-Pandemie hat die Situation vieler Menschen zusätzlich verschärft. Die große Zahl obdachloser Menschen in öffentlichen Räumen führt zu einem Verlust an Lebensqualität für die Bewohner*innen und Tourist*innen. Nach Schätzungen der Stadtverwaltung, die sich auf Zahlen aus dem Jahr 2019 beziehen, gibt es bis zu 12.000 Obdachlose in Prag. Neuere Zahlen, die auch Flüchtlinge aus der Ukraine und anderen Teilen Ost- und Südosteuropas umfassen würden, liegen nicht vor. Einen rasanten Anstieg der Zahlen gesteht die Stadt aber nicht ein. Die britische Zeitung The Guardian bezeichnete Prag indes als "Meka der Obdachlosen".

Quelle: Metro - Praha, Prag