Ehemaliger Direktor von kroatischem Straßenbauunternehmen verhaftet

22.9.2024

Obwohl zahlreiche Oppositionspolitiker*innen bei der Wahl des als politisch konservativ geltenden Richters Ivan Turudić zum neuen kroatischen Generalstaatsanwalt zu Jahresbeginn fürchteten, dass dieser die regierende Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) mit Samthandschuhen anfassen könnte, wurden diese Befürchtungen in diesen Tagen widerlegt. Am 21. September 2024 klingelte die Polizei an der Tür des ehemaligen Direktors des staatlichen Straßenbauunternehmens "Hrvatske Ceste" (Kroatische Straßen) Josip Škorić (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft). Ihm wird vorgeworfen, Bauaufträge im Wert von rund zehn Millionen Euro einer Firma eines Verwandten zugespielt zu haben. Im Gegenzug erhielt Škorić zahlreiche kostenlose Sachzulagen und Dienstleistungen im Wert von zirka 150.000 Euro. Die Antikorruptionseinheit der Staatsanwaltschaft USKOK hatte Škorić schon seit Monaten im Visier und überwachte dessen Telefon. Wie es scheint, erhielt Škorić einen Tipp, im Visier der Ermittler*innen zu stehen, da er vor einigen Wochen überraschend seinen Rücktritt "aus persönlichen Gründen" erklärte. Über ihn wurde jetzt eine 30-tägige Untersuchungshaft verhängt. Bei einer Verurteilung drohen ihm mehrere Jahre Haft.

Quelle: Jutarnji list, Zagreb