Grobe Unstimmigkeiten gefährden Zagreber Regierungskoalition

4.5.2020

Am 7. Mai 2020 wird der Zagreber Gemeinderat zum ersten Mal seit zwei Monaten wieder tagen. Dem Letztstand zufolge wird die Sitzung via Google-Hangout abgehalten. Dies sorgte jedoch - wie das Krisenmanagement des Zagreber Bürgermeisters Milan Bandić (365RIS – Arbeits- und Solidaritätspartei) im Umgang mit den Folgen des Erdbebens im Allgemeinen - für Kritik. Stattdessen forderten die Oppositionsparteien eine "normale" Sitzung unter Einhaltung aller Hygienevorschriften. Ihrer Meinung nach wolle Bürgermeister Bandić durch die virtuelle Sitzung nur jegliche Kritik an seinem Versagen in dieser Krise verstummen lassen. Bandić erklärte daraufhin, dass er keinen Einfluss auf die Organisation der Sitzung habe und dass diese Zuständigkeit bei seinem Koalitionspartner, der "Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft" (HDZ), und dem von ihr gestellten Gemeinderatspräsidenten Drago Prgomet liege. Prgomet organisierte am 3. Mai 2020 eine Pressekonferenz, auf der er Bandić scharf kritisierte. Seiner Meinung nach müsse die HDZ ihre Zusammenarbeit mit Bandić überdenken. Bandić würde seine Koalitionspartei erniedrigen und bezüglich der Sitzung die Unwahrheit sprechen. Die Entscheidung sei stattdessen gemeinsam getroffen worden, einzig die Sicherheit der Anwesenden sei das bestimmende Kriterium gewesen.

Quelle: 24 sata, Zagreb