Das medizinische Personal des serbischen CoViD-19-Krisenstabs hat sich
in der jüngsten Sitzung des Gremiums für eine drastische Maßnahmenstraffung im
Kampf gegen das Coronavirus ausgesprochen. Wegen der steigenden Fallzahlen
fordern die Ärztinnen und Ärzte die Ausrufung des Ausnahmezustands mit
Ausgangssperren und einem zehntägigen Lockdown für das gesamte Land. Angesichts
der aktuellen epidemiologischen Lage seien derartige Maßnahmen die einzige
Möglichkeit, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Unter ihnen herrscht
Besorgnis darüber, dass wegen der hohen Neuinfektionszahlen eine erfolgreiche
Massenimpfung nicht möglich sein würde und sie deshalb unterbrochen werden
könnte. Gegen die radikale Maßnahmenstraffung spricht sich in erster Linie die
Stadt Belgrad aus, die auf einer strengeren Kontrolle der Einhaltung von bestehenden
Maßnahmen besteht. Ein landesweiter Ausnahmezustand mit Ausgangssperren galt in
Serbien bei der ersten Viruswelle vom 18. März bis 6. Mai 2020.