2. Bezirk gegen Verkehrsverbot im Prager Zentrum

7.4.2021

Mitte März 2021 bestätigte die Prager Stadtregierung, den Verkehr auf den Moldau-Ufern radikal reduzieren zu wollen. Geplant ist, den Verkehr vollständig vom rechten Moldauufer, im Abschnitt "Rudolfinum – Masaryk-Ufer", und aus dem Stadtteil Malá Strana zu​ verbannen. AnrainerInnen und BesucherInnen dieser Stadtteile sollten dann künftig nur mit Genehmigung wenige ausgewählte Straßen befahren dürfen. Mit diesem Schritt verspricht sich die Stadt eine Verkehrsberuhigung der schönsten Teile des Zentrums zugunsten der FußgängerInnen und eine deutliche Verbesserung der Luft- und Lebensqualität im Zentrum. Die Stadtregierung stößt jedoch mit ihrer Absicht auf Widerstand beim benachbarten Rathaus des 2. Prager Bezirks, wo sich auch ein Teil der Moldauufer befindet. Die Stadt Prag habe über das Verkehrsverbot entschieden, ohne Alternativen bedacht zu haben. Viele Straßen im Zentrum seien Einbahnstraßen, die den umgeleiteten Verkehr einfach nicht bewältigen könnten. Gleichzeitig werde sich der Verkehr in andere Straßen Prags verlagern, was bis zum Verkehrskollaps führen könne. Die innere städtische Umfahrung sei ja noch nicht fertiggestellt, und es würde ein kleiner Verkehrsunfall reichen, um den Verkehr im ganzen Zentrum lahmzulegen. Der Pressesprecherin des 2. Bezirkes, Alena Zoulová, zufolge nimmt die Stadt die Einwände der benachbarten Bezirke und der AnrainerInnen selbst überhaupt nicht wahr und würde nur ihre Interessen hartnäckig durchsetzen.

Quelle: blesk.cz, Prag