Situation um Prager Obdachlosenzentrum spitzt sich zu

24.3.2021

Der 1. Prager Bezirk ist strikt dagegen, dass die Stadt Prag ein Grundstück im Bezirk weiter an das Obdachlosenzentrum "Naděje" (Hoffnung) vermietet. Das Zentrum in der Nähe des Hauptbahnhofs bietet Prager Obdachlosen medizinische Hilfe und Versorgung an und befindet sich seit 2007 an einer provisorischen Stelle unter der Prager Stadtautobahn. Die Stadt Prag versprach mehrmals, für das Zentrum bessere Räumlichkeiten zu finden. Bislang ist das noch nicht passiert, und daher verliert die Bezirksregierung langsam ihre Ge​duld. Das Zentrum lockt nämlich nicht nur Obdachlose, sondern auch Drogenabhängige an. Diese campen vor den Fenstern der BewohnerInnen des dicht bebauten Stadtteils, was häufig zu Unruhe und zu Verunreinigungen auf dem benachbarten Kinderspielplatz führt. Nun fordern die WohnungsbesitzerInnen, gemeinsam mit der Bezirksregierung, den Prager Magistrat schriftlich zu einer schnellen Lösung auf, möglichst am besten eine Verlegung oder Aufteilung der Einrichtung auf andere Bezirke. Die Situation ist aktuell angespannter als üblich, da sich viele "Naděje"-BesucherInnen gar nicht an Pandemie-Vorschriften halten. Der Prager Magistrat hat in einer Reaktion klargestellt, dass die Problematik bekannt sei. Es wäre jedoch eine nachhaltige Lösung erforderlich: das Magistrat wolle ein städtisches Netzwerk von Hilfszentren. Die Schließung der Einrichtung im Herzen von Prag, wo sich die Hilfebedürftigen am häufigsten aufhalten, wird auch nicht für optimal erachtet, der Magistrat würde jedoch an einer Lösung arbeiten.​

Quelle: Prazsky.denik.cz, Prag