Der 1. Prager Bezirk ist strikt dagegen, dass die
Stadt Prag ein Grundstück im Bezirk weiter an das Obdachlosenzentrum
"Naděje" (Hoffnung) vermietet. Das Zentrum in der Nähe des
Hauptbahnhofs bietet Prager Obdachlosen medizinische Hilfe und Versorgung an
und befindet sich seit 2007 an einer provisorischen Stelle unter der Prager
Stadtautobahn. Die Stadt Prag versprach mehrmals, für das Zentrum bessere
Räumlichkeiten zu finden. Bislang ist das noch nicht passiert, und daher
verliert die Bezirksregierung langsam ihre Geduld. Das Zentrum lockt nämlich nicht nur
Obdachlose, sondern auch Drogenabhängige an. Diese campen vor den Fenstern der
BewohnerInnen des dicht bebauten Stadtteils, was häufig zu Unruhe und zu
Verunreinigungen auf dem benachbarten Kinderspielplatz führt. Nun fordern die
WohnungsbesitzerInnen, gemeinsam mit der Bezirksregierung, den Prager Magistrat
schriftlich zu einer schnellen Lösung auf, möglichst am besten eine Verlegung oder
Aufteilung der Einrichtung auf andere Bezirke. Die Situation ist
aktuell angespannter als üblich, da sich viele "Naděje"-BesucherInnen
gar nicht an Pandemie-Vorschriften halten. Der Prager Magistrat hat in einer
Reaktion klargestellt, dass die Problematik bekannt sei. Es wäre jedoch eine
nachhaltige Lösung erforderlich: das Magistrat wolle ein städtisches Netzwerk
von Hilfszentren. Die Schließung der Einrichtung im Herzen von Prag, wo sich die
Hilfebedürftigen am häufigsten aufhalten, wird auch nicht für optimal erachtet,
der Magistrat würde jedoch an einer Lösung arbeiten.